Angst ist ein notwendiges Gefühl, das jeder Mensch verspürt. Sie versetzt unseren Körper in Alarmbereitschaft und schützt uns somit vor bedrohlichen Situationen. Angst ist als grundlegende Emotion angeboren, wir können jedoch und müssen sogar lernen, welche Alltagssituationen „bedrohlich“ und welche „harmlos“ sind.

Für viele Menschen wird die Angst zum ständigen Begleiter. Sie wird dann zur Störung, wenn sie beispielsweise unangemessen stark ist, man wegen der Angst alltägliche Situationen vermeidet und dadurch meist das Leben einschränken muss. Dies führt bei den Betroffenen zu erheblichen Leiden.

Unabhängig von der Art der Angststörung besteht jede Form der Behandlung aus mehreren Phasen. Zunächst werden folgende Faktoren ermittelt: individuelle Anfälligkeit, spezifische Auslöser und persönlicher Teufelskreis aus Gedanken und Vermeidungsverhalten. Danach wird ein konkreter Behandlungsplan erstellt. Zur effektiven Überwindung von Ängsten sind konkrete Übungen erforderlich, die Sie später auch zu Hause unter normalen Alltagsbedingungen verfestigen.

 

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Es gibt viele Erscheinungsformen der Angst, die sich in drei große Bereiche gliedern lassen. Die Angst in Zusammenhang mit anderen Menschen wird soziale Angst genannt. Hierzu zählt z.B. die Angst davor, andere Menschen anzusprechen oder im Mittelpunkt zu stehen. Spezielle Phobien bezeichnen hingegen die Angst vor bestimmten Situationen oder Tieren. Hierzu zählt z.B. die Angst vor Spinnen oder dem Fliegen. Zudem gibt es die Panikstörungen, die meist mit einer Agoraphobie einhergehen. Hierbei handelt es sich um eine plötzliche, anfallartige Angst mit körperlichen Symptomen, die sich weiter steigern und verschlimmern und meist zur Vermeidung von öffentlichen Orten, von denen eine Flucht schwierig ist, führen (bspw. Bus fahren, Konzert- oder Kinobesuche).


Angst äußert sich in verschieden Symptomen: in körperlichen Symptomen wie z.B. Schwitzen oder Herzrasen, im Denken (z.B. „Es wird etwas Schlimmes passieren!“, „Ich werde mich blamieren!“ „Ich werde die Kontrolle verlieren!“) und im Verhalten (z.B. Fliehen aus oder Vermeiden von Situationen).

Die Entstehung einer Angsterkrankung kann verschiedene Hintergründe haben. Beispielsweise können traumatische Ereignisse wie ein Unfall, schwere Erkrankungen aber auch das Erleben von Misserfolgen usw. der Auslöser dafür sein, dass man Situationen als „gefährlich“ erlebt. Die Wahrnehmung einer Situation als gefährlich sowie die Gedanken an Gefahr und die damit einhergehenden körperlichen Symptome können anschließend einen sogenannten Angstkreislauf anstoßen, durch den sich die Angst immer weiter verstärkt und der nur noch schwer zu durchbrechen scheint.


Zunächst erfolgt eine sorgfältige Eingangsdiagnostik, um anschließend die Auslösefaktoren sowie die Entstehungsgeschichte Ihrer Erkrankung mit Ihnen erarbeiten zu können. Innerhalb der angstspezifischen Gruppentherapie haben Sie gemeinsam mit anderen Angstpatienten die Möglichkeit, sich mit Ihrer Angst konkret zu befassen. Positiv ist hierbei die Erfahrung, nicht allein mit der Problematik zu sein, sich austauschen zu können und soziale Unterstützung zu erhalten.

Die Gruppe umfasst max. 9 Teilnehmer, findet einmal wöchentlich statt und wenn ein Teilnehmer die Therapie beendet, wird der Therapieplatz an einen neuen Patienten vergeben. Alle Gruppenmitglieder unterliegen der Schweigepflicht und es gelten bestimmte Gruppenregeln, wie beispielsweise Pünktlichkeit, gegenseitige Rücksichtnahme, vorsichtiger Umgang mit Kritik, etc. In jeder Sitzung entscheiden Sie selbst, wie viel und ob Sie etwas zum Gespräch beitragen möchten.

Die angstspezifischeGruppenarbeit konzentriert sich auf den Umgang mit der Angst, die Gedanken und Bewertungen (bedrohlich, negativ) sowie das Verhalten. Gemeinsam werden individuelle Angstkreisläufe erarbeitet, Ihnen werden Modelle der Entstehung und Aufrechterhaltung der Angsterkrankung sowie Basiswissen über die Angst (z.B. Was ist Angst? Was ist Panik?) vermittelt, so dass Sie ein besseres Verständnis für Ihre Erkrankung entwickeln können. Letztendlich geht es darum, sich direkt mit seiner Angst auseinander zu setzen und mit Hilfe von Übungen und Mitarbeit in der Gruppentherapie angstbesetzte Situationen wieder als bewältigbar zu erleben. Dabei orientiert sich das Gesamtkonzept an einem konfrontativen verhaltenstherapeutischen Ansatz.