Bei einer Infektion mit Covid-19 sind die Beschwerden bei Nicht- Risiko- Patienten meist von kurzer Dauer, können jedoch in seltenen Fällen auch länger persistieren. Hierbei spricht man ab einer Zeitspanne von 4 Wochen von Long-COVID und ab 12 Wochen von einem Post-COVID-Syndrom. Die Auftretenswahrscheinlichkeit von Long/Post-COVID scheint unabhängig von anderen vorbestehenden Krankheitsbildern oder der Schwere des Verlaufs zu sein und tritt bei etwa 10-15% der Patient/innen auf.
Zu den häufigsten Beschwerden zählen Erschöpfung, Atembeschwerden, depressive Verstimmungen und eine eingeschränkte (geistige und körperliche) Leistungsfähigkeit.
Von der Erschöpfung bei Long/Post-COVID sind Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer und der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Ein Erschöpfungszustand nach einem Infekt ist ein weit verbreitetes Symptom, welches auch bei anderen Infektionserkrankungen auftritt und in der Regel in einem Zeitraum von bis zu 6 Monaten wieder vollständig abklingt. Bei lediglich ca. 1% der Betroffenen ist das sogenannte Chronischen Erschöpfungssyndrom (ME/CFS), welches sich durch eine länger als 6 Monate anhaltende Erschöpfung sowie häufig weiteren Symptomen wie Schlafstörungen und Schmerzen auszeichnet, Bestandteil von Long/Post-COVID.
Die bei einer COVID-19 Erkrankung neben der Erschöpfung häufig erlebten Atembeschwerden nehmen nach 2-3 Monaten deutlich ab und nach aktuellem Forschungsstand ist von einer positiven spontanen Entwicklung auszugehen.
Quelle Deutsches Ärzteblatt PP, 11; 503-506.: Koczulla, A.R., Glöckl, R., Peters, E.M.J., Rabe, K.F., Stallmach, A., Gogoll, C. (2021): Wenn das Virus Spuren hinterlässt.