Demenz – Wenn das Gedächtnis streikt


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Wo habe ich meine Schlüssel hingelegt? - Wo habe ich eigentlich mein Auto geparkt? - viele Menschen kennen die kleinen alltäglichen Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis. Doch wann sollte man sich Sorgen machen? Ab wann spricht man von der krankhaften Gedächtnisstörung, unter der bisher 1,4 Millionen Deutsche leiden?

Ein wesentliches Symptom ist die anfängliche Gedächtnisschwäche, die im Laufe der Zeit stark zunimmt.

So berichtet zum Beispiel ein Leser in der Sächsischen Zeitung, dass seine Mutter (82) ohne eine Vielzahl von Merkzetteln nicht mehr zurecht käme, ihr das Sprechen schwer falle und sie Sätze oftmals nicht beende.

Um abzuklären, ob tatsächlich eine Demenz vorliegt, kann die Gedächtnissprechstunde am Dresdner Uniklinikum oder am Klinikum Görlitz genutzt oder Kontakt zu einem Facharzt (Psychiater, Nervenarzt oder Neurologen) aufgenommen werden. Es bestehen zahlreiche Tests, darunter Gedächtnistests, Blutuntersuchungen oder Magnetresonanztomographien (MRT), um eine klare Diagnose stellen zu können.

Zur Vererbung von Demenz erklären die Experten, dass dies nur selten der Fall sei, dass allerdings die Erkrankung mehrerer Familienangehöriger das Risiko selbst an Demenz zu erkranken, um zehn bis 20 Prozent erhöhe. Ein Sonderfall sei die familiäre Demenz, welche dominant vererbt werde und daran zu erkennen sei, dass die Erkrankung von Generation zu Generation früher auftrete und schneller verlaufe.

Wie kann man nun vorbeugen? Einen sicheren Schutz kann man nicht gewährleisten, allerdings ist ein aktiver Lebensstil hilfreich, charakterisiert durch beispielsweise viel Bewegung, Nachgehen von Hobbys und sozialen Kontakten. Selbst das viele Lesen und das Lösen von Rätseln können die Gedächtnisleistung nachhaltig positiv beeinflussen. Ebenso eine gute Ernährung – wenig Fett, viel Obst & Gemüse - kann förderlich sein. Risikofaktoren hingegen sind Rauchen, hohe Cholesterin- und Bluthochdruckwerte sowie Diabetes.

Bei Erkrankung an Demenz und aufkommenden Schwierigkeiten, können die Betroffenen oder deren Angehörige die individuelle Pflegeberatung der Krankenkassen nutzen. Die folgende Infobox enthält ebenfalls Anlaufstellen oder Informationsveranstaltungen zu diesem Thema:

  • Alzheimer-Telefon: 01803171017
  • Gedächtnissprechstunde am Uniklinikum Dresden: 0351 4582797
  • Ratgeber „Entlastung für die Seele“ von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen: 0228 2499930; www.bagso.de
  • Ratgeber „Wenn das Gedächtnis nachlässt“ vom Bundesgesundheitsministerium: 01805 778090; E-Mail: publikationen(at)bundesregierung.REMOVE-THIS.de
  • Lesung: „Der alte König in seinem Exil“ von Arno Geiger: 22.November 2013 im Kleinen Haus Dresden
  • Informationsveranstaltung für Angehörige: 23.November 2013, 10 Uhr, Palliativakademie Dresden, Wintergartenstraße

Zitiert nach: Sächsische Zeitung. 24/10/2013.
Artikel: „Wann beginnt Demenz?" von Steffen Klameth. Beantwortete Leserfragen von Dr. Shirin Meyer, Christiane Dumke & Mike Ohnesorge. Leben & Stil.