ADHS verschwindet nicht einfach!


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Immer mehr Kinder fallen irgendwann im Kindergarten, in der Schule oder direkt zu Hause beispielsweise durch ihre stete Lebendigkeit auf. Nicht wenige von Ihnen bekommen die Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung – ADHS. Mittlerweile wird dies häufig als „nervige Kinderkrankheit" abgetan.
Doch was ist, wenn die Kinder langsam erwachsen werden? Sind Folgen zu befürchten und wenn ja, welche?

In einer neuen amerikanischen Studie mit ADHS-Patienten zeigte sich, dass fast ein Drittel, der Personen mit dieser Kindheitsdiagnose, mit Mitte 20 immer noch mit ADHS-Symptomen leben. Außerdem weisen über die Hälfte der diagnostizierten Kinder mit ADHS im Erwachsenenalter psychiatrische Erkrankungen, wie beispielsweise Angststörungen, Depressionen oder Substanzabhängigkeit auf.

Der Zuwachs des öffentlichen Interesses für ADHS-Erkrankungen bei Erwachsenen führte zum vermehrten Aufbau von Spezialambulanzen für Betroffene und die Entwicklung eines Medikaments für erwachsene ADHS-Patienten. Auch das InVivo-Institut bietet eine entsprechende Diagnostik und Behandlung an.

„Das Fazit der Forscher lautet: die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung verschwindet nach dem Ende der Kindheit nicht einfach, sondern beschert den Patienten auch später noch schwerwiegende Folgen für die psychische Gesundheit."
Daher ist es sinnvoll und notwendig, die Krankheit so früh wie möglich als chronisch verlaufende Störung zu betrachten und daraus entsprechende passende Behandlungen abzuleiten.

Zitiert nach: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 05/04/2013.
Artikel: „Ist der Zappelphilipp eine chronische Störung?" von Christina Hucklenbroich. Aktuell/Wissen/Medizin/ADHS-Studie.