Die Stadt Dresden hatte zum 5. Mal die Unternehmerinnen und weiblichen Führungskräfte zum Unternehmerinnentreffen in die Messe Dresden eingeladen. Themen u.a. waren die Rolle der Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt und die Frauenquote. Unser Kommentar zum Treffen:
Seit ca. 2-3 Jahren verzeichnen wir in unserem Institut eine vermehrte Nachfrage nach Beratung von sehr erfolgreichen und starken Frauen mit einer Burnout-Symptomatik.
Unserer Erfahrung nach gibt es dafür drei Hauptursachen:
Zum einen sind es gesellschaftliche Trends. Jeder ist „jederzeit erreichbar“. Dank der Technik kann an jedem Ort gearbeitet werden. Die Frauen, die zu uns kommen befinden sich in der sogenannten „Rushhour“ des Lebens. Zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr muss alles vereint werden: die Arbeit, die Kinder, das Haus. Ein weiterer Trend in unserer Gesellschaft ist die Zunahme der Isolation des Einzelnen. Zum Beispiel durch berufsbedingte Umzüge müssen Menschen neue soziale Netzwerke knüpfen. Es wird immer mehr Flexibilität von uns verlangt. Die Unternehmen sind aufgrund der Globalisierung größer und unübersichtlicher geworden. Wir treten auf einem globalem Arbeitsmarkt mit z.B. Indern oder Chinesen in Konkurrenz. Es wird ein immer größerer Einsatz erwartet.
Der zweite Faktor, der zum Burnout beiträgt sind persönliche Risikofaktoren. Menschen mit einem hohen Leistungsanspruch und einem hohen Engagement unterliegen einer besonderen Gefährdung. „Wer ausbrennt muss mal gebrannt haben“. Die Workaholics sind sehr aktive Menschen, stehen ständig unter Zeitdruck, verdrängen Misserfolge und Enttäuschungen.
Der dritte Faktor ist: wenig Anerkennung, seltene Erfolgserlebnisse. Es geht in vielen Fällen neben der Belastung um Kränkung durch die fehlenden Erfolge, trotz guter Leistungen oder dem Übergangenwerden bei Beförderungen. Müdigkeit, Unkonzentriertheit und Abgeschlagensein sind erste Warnzeichen. Wenn unser Gehirn weiter zu wenig „Nahrung“ im Sinne von Bestätigung bekommt, wenn weiterhin nichts Schönes, nichts Bereicherndes passiert, ist irgendwann der Akku leer und der Mensch hat einen „Burnout". Der Skispringer Sven Hannawald, der Fussballer Sebastian Deisler (Bayern München) sowie der Jazz Pianist Keith Jarrett waren Betroffene.
Neben der Leistungsorientierung der erfolgreichen Frauen der Stadt Dresden sind die Werte Gemeinschaft, Innehalten, Erholung wichtige Faktoren für seelische Zufriedenheit. Dies wurde in der Podiumsdiskussion des Unternehmerinnentreffens erwähnt und muss nach unserer Ansicht politisch gefördert und unterstützt werden.
Weitere Informationen zum Burnout-Syndrom, seiner Definition, Ursachen und zu den Symptomen erhalten Sie auch auf unseren Webseiten unter Einzelberatung oder über diesen Link: Verhaltenstherapeutische Konzepte gegen Burnout