Einsamkeit kann Ihre Gesundheit gefährden


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Wussten Sie schon, dass Einsamkeit das Gleiche bedeutet wie permanentem Stress ausgesetzt zu sein und damit die Gesundheit gefährden kann? Einsamkeit wird zwar nicht als psychische Störung diagnostiziert, kann jedoch dazu beitragen, diese zu verstärken oder gar auszulösen.

Unter diesem Aspekt wäre es zunächst sinnvoll den Begriff Einsamkeit zu definieren: „Einsam zu sein, bedeutet, niemanden zu haben, der einen wertschätzt und dem man vertrauen kann, mit dem man leben, arbeiten oder eine Zukunft planen will und über wichtige Dinge sprechen kann.“ (Deutsches Ärzteblatt, zitiert nach Dr. phil. Marion Sommer).

Dies kann bedeuten, dass man sich auch einsam fühlen kann, wenn man von anderen Menschen umgeben ist, diese die Rolle einer bedeutsamen Bezugspersonen jedoch nicht einnehmen. Einsamkeit gilt, wie in vielen Studien berichtet, als relativ weit verbreitet – bereits in der Grundschule sind etwa 8 bis 12 Prozent der Schulkinder betroffen. Mit dem Alter steigt auch der Anteil der Personen, die sich einsam fühlen. Ab dem 55. Lebensjahr bezeichnen sich sodann 20 bis 40 Prozent als einsam. Wie in bereits angedeutet, ist Einsamkeit gleichbedeutend mit andauerndem Stress. In einer Studie, die in der aktuellen Zeitschrift „Science“ veröffentlicht wurde, wurde herausgefunden, dass Menschen, die einsam sich weniger gut erholen können und damit weniger schlafen sowie sich weniger gesund ernähren, mehr Alkohol zu sich nehmen und sich weniger bewegen. Zudem leiden sie häufiger unter Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, haben häufiger Suizidgedanken und sterben früher.

Was bedeuten diese Erkenntnisse nun für den Menschen? Zum einen ist es wichtig die Ursachen der Einsamkeit zu erforschen um darauf folgend die notwendige Behandlung einzuleiten. Zu den sogenannten Vulnerabilitätsfaktoren, welche die Anfälligkeit für psychische Störungen erhöhen, gehören: genetische Aspekte (50% der Neigung zur Einsamkeit angeboren), eine misstrauische,  schüchterne oder pessimistische Persönlichkeit,  eine negative Deutung des Alleinseins und somit eine erhöhte Aufmerksamkeitrichtung auf negative Aspekte sozialer Beziehungen und schließlich die Umweltfaktoren, wie der Kontakt zu anderen einsamen Menschen sowie eine räumliche Abgeschiedenheit und
begrenzte Mobilität.

Quelle: Sonnemoser, M..(2012). Einsamkeit. Einfluss auf den Therapieerfolg. Deutsches